Donnerstag, 25. Juni 2015
Sehnsucht und ER
Beziehungen sind schon schwierig genug zu führen, wenn man sich jeden Tag sieht. Es ist einfach nicht immer leicht Alles unter einen Hut zu bringen, dass man seinem Partner gerecht wird, gemeinsam den Haushalt schmeißt, den ganz normalen Alltag bewältigt und irgendwo auch noch ein kleines Fünkchen Zeit für einen selbst übrig bleibt.
Nun hab ich eben keine normale Beziehung, in diesem Sinne, sondern führe....und wie wäre das auch anders denkbar von mir... eine ...zumindest für mich... weitaus kompliziertere Beziehung.
Denn mein Partner ist die ganze Woche weg.
Das lasse ich so jetzt einfach mal stehen....
Unter dem Strich bedeutet das für mich, ich wohne alleine, habe den Alltagsmief von 2 + Hund zu bewältigen und niemanden an den ich mich anlehnen kann, wenn ich Abends erledigt und müde bin.

Heute.... ja heute ist wieder mal so ein Tag.
Den ganzen Tag hab ich durchgehend 100% gegeben, sitze nun auf dem Sofa und würde gerne mit IHM über all das, was ich heute erlebt habe quatschen....
Mich an SEINE Schulter lehnen und die Zeit verstreichen lassen.
Einfach das tun, was für viele normal ist.
Aber statt dessen, versuch ich mich abzulenken, warte auf ein Lebenszeichen von IHM und hoffe, dass er an mich denkt.
Ich weiß, auch ER würde die Umstände ändern, wenn dies ginge....aber es ist nun mal wie es ist und wir arrangieren uns so gut es geht damit. Auch wenn es an manchen Tagen hart ist und nicht wirklich einfach.
Ich bin nur froh, dass bald wieder Wochenende ist.
Das ich mich Abends neben IHN ins Bett legen kann. SEINE warme Haut dicht neben meiner Spüre und endlich meinen Gedanken beladenen Kopf an SEINER Schulter ablegen darf.
Das ich IHN dann wieder bei mir habe.

Ich weiß, vielen von euch geht es mit Sicherheit auch so. Ich bin damit nicht alleine.
Aber an Tagen wie diesen fühlt man sich doch sehr einsam.


Liebe Grüße,
Abenteuer Familie



Freitag, 12. Juni 2015
Wie das damals war mit dem Kinderwunsch
Tja, dass mit dem Kinderwunsch ist schon so eine Sache...
Ich wollte eigentlich nie, nie, nie und auf gar keinen Fall Kinder!
Das war in meiner Vorstellung der pure Horror...
Niemals wollte ich Dinge wie:
- Nächte lang nicht durch schlafen und in Folge dessen aussehen wie ein Zombie
- an Kinderpopos riechen, um zu schauen ob was in der Windel drin ist
- Angesabbert werden und es nicht merken
- Das ständige Geschrei
- Später das ewige Genöle
- Nicht arbeiten gehen können
- Sich komplett um jemanden kümmern der Krank ist ( so leckere Sachen wie Magen-Darm oder ….da sind der Fantasie ja keine Grenzen gesetzt)
- Motivationstrainer
- Hausaufgaben-begleiter
- halt eben alles was so zu dem Mama-sein gehört

Mein Partner wusste das natürlich und es war völlig in Ordnung für ihn, weil er selber keine Kinder wollte.
Und irgendwann, so vor ca. 2 Jahren kam ich abends von der Arbeit heim.... wo ich so ziemlich viel von dem mache, was oben auf der Liste steht .... und hab mich auf die Matte neben der Badewanne gesetzt und geweint wie ein Schlosshund.
Ich, die jeden Tag mit fremden Kindern verbringt, sich um sie kümmert und tröstet, sie zum lachen und nachdenken bringt, jeden Tagesablauf plant und gestaltet, liebevoll jedes Angebot und jeden Impuls durch denkt und durchführt, Energie und Geduld ohne Ende...ob mit Kindern oder Eltern... in den Beruf steckt. Ich sollte das ewig nur für fremde Kinder tun? Ich sollte immer nur die Kinder Anderer in mein Herz schließen?
Mir blutete das Herz....
...ich war völlig niedergeschlagen...hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet ich mal Kinder haben wollen würde.
Wie sollte ich das meinem Freund erklären?
Würde er das verstehen?
Könnte er sich das vorstellen?
Würde er das überhaupt wollen?
Und was wenn nicht?
Könnte ich auf Kinder verzichten?
Wollte ich das?
Wäre das ein Trennungsgrund für mich?
An diesem Abend ging ich mit schwerem Herzen und völlig aufgelöst schlafen, den Kopf voller Gedanken.
Am nächsten Tag redete ich mit meinem Freund, ich würde jetzt gern schreiben...behutsam und vorsichtig tastete ich mich ran....aber darin bin ich nicht so gut, dafür bin ich wohl zu direkt...also erzählte ich ihm einfach wie es mir ging und welche seltsame Erfahrung ich gestern gemacht hatte. Ängstlich wartete ich seine Reaktion ab.
Und da muss ich meinem Freund ein riesiges Lob aussprechen, er kann sehr wohl auch vorsichtig und einfühlsam sein.
Und hätte er nicht zugestimmt, gäbe es diesen Blog vielleicht auch gar nicht.
Und so kam ich wie die Jungfrau zum Kind, zu der Erkenntnis dass ich sehr wohl Kinder haben wollte. Mir aber wohl bisher „der richtige Mann“ dazu gefehlt hatte. Nämlich der, mit dem ich es mir auch wirklich vorstellen konnte eine Familie zu haben.

Liebe Grüße,
Abenteuer Familie